Ponyranch Müller


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Ziegen

 

 

 

Eine kleine Ziege mit dem Namen Mecksocke

 

Es war ein kristallklarer Wintertag, ich stand um 7 Uhr auf und ging zuerst mit meinen Hunden spazieren. Mein Hund Winona hatte gerade Welpen, eigentlich waren es 7 kleine Zwerge, aber durch ein Unglück war ein Welpe gestorben. Wir waren alle sehr traurig darüber, die Kleinen waren gerade einmal 2 Wochen alt und hatten die Äuglein aufgemacht.

 

Winona suchte ihren 7. Welpen überall, sie stellte die ganze Wohnung auf den Kopf. Auf dem Spaziergang beruhigte sie sich etwas und ich war froh, denn ich musste sie nun alleine lassen, ich wollte meinen Opa im Krankenhaus besuchen.

 

Ich ging also nach Hause zurück und ließ Winona und Biba in der Wohnung.

 

Winona legte sich auch gleich wieder zu ihren Kindern, die bereits wieder hungrig waren. Also packte ich meine Sachen, etwas Schokolade und Obst, für meinen Opa, Futter für die Tiere der Ranch und dann noch meinen Rucksack mit allem

was man so braucht.

 

Ich musste zuerst mein Auto freischaufeln, über Nacht hatte es 20 cm Neuschnee gegeben. Zwar hatten wir einen blauen Himmel, aber es war sehr kalt, ich musste meine Finger immer wieder in meiner Jackentasche auftauen. Ich schaute auf die Aussentemperatur und war nicht erstaunt, es hatte 15 Grad minus.

 

Endlich hatte ich das Auto sauber und konnte losfahren.

 

Ich fuhr gerade auf den Parkplatz des Krankenhauses als mein Handy klingelte. "Birgit komm schnell!" Eines meiner Reitermädels rief mich an und klang sehr aufgeregt. Ich kann nicht kommen, ich möchte gerade meinen Opa besuchen, "was ist denn los", fragte ich.

 

Die Bim (unsere Zwergziege) hat Junge bekommen, aber eines davon ist ganz klein und schwach, es kann nicht einmal das Köpfchen hochhalten, meinte Franzi. Ohje, das sieht schlecht aus, ihr müsst es trocken reiben und dann unter eure Jacke, direkt am Körper wärmen. Ich komme, aber es ist wichtig, das Kleine zu wärmen, ich fahre gleich los und bin in 10 Minuten bei euch!

 

Gesagt, getan, ich fuhr los, vom Krankenhaus aus war es ja nicht sehr weit zur Ranch. Armer Opa, nun bekam er doch keinen Besuch, aber dann eben später, dachte ich.

 

Als ich auf der Ranch ankam, stürmen mir schon die Mädels entgegen. Es bot sich mir auch ein Bild, das ich nie vergessen werde. Im Stroh stand auf vier stämmigen Beinchen ein Ziegenkind und versuchte bereits an seiner Mutter zu trinken. Es war fast doppelt so groß und schwer wie die kleine schwarz-weiße Ziege, die zwar in einer Jacke eingewickelt , jedoch bereits fast ausgekühlt dalag.

 

Die Kleine gab keinen Laut von sich und die Kinder dachten, dass sie bereits tot wäre.

 

Ich hatte auch nur wenig Hoffnung, nahm jedoch den fast leblosen Körper, der auch noch feucht war, sogleich unter meinen Pulli und ging sofort zurück ins warme Auto. Ich verabschiedete mich von den Mädels und fuhr nun nach Hause. Bei jeder Kurve rollte das Köpfchen der Kleinen zur Seite, nach wie vor gab sie keinen Mucks von sich. Nach 30 Minuten war ich daheim und ich wurde von meinen Hunden freudig begrüßt.

 

Winona war sofort begeistert von dem winzigen Ziegenkind, Biba war neugierig, wurde aber gleich von Nona angeknurrt.

 

Ich legte den Winzling unter das Rotlicht und rief meinen Tierheilpraktiker an. Er erklärte mir, wie ich die Ziege massieren sollte. Also lief ich wieder in die Küche, dort stand die Wurfkiste von Winona und traute meinen Augen nicht, was ich sah.

 

Die Hundebabys lagen dicht am Ziegenkind und Winona leckte die Kleine ganz sanft und liebevoll. Es war ein Wunder, bereits nach fünf Minuten gab die Kleine, ganz leise zwar, aber deutlich hörbar, Töne von sich, die sich ein kleines bisschen wie meck meck anhörte. So bekam sie dann auch ihren Namen, denn an einem Bein hat sie eine Zeichnung, die aussieht wie weiße Söckchen, so tauften mein Sohn und ich sie Mecksocke.

 

Ich freute mich und lobte natürlich Winona für ihre Hilfe. Sie schien nun auch wieder richtig glücklich zu sein, hatte sie doch jetzt wieder 7 Kinder.

 

Was soll ich sagen, liebe Kinder, Mecksocke hatte so einen starken Lebenswillen, dass das fast unmögliche geschehen war. Sie trank zuerst nur sehr wenig, ich rührte ihr Lämmermilch an und träufelte ihr alle 2 Std. ein paar Tropfen in den Mund. Nach ca. 5 Std. konnte sie bereits eine winzige Portion aus dem Fläschchen trinken. So vergingen die ersten 3 Tage, Winona leistete unendlich wertvolle Arbeit, indem sie dem Winzling den Bauch massierte und putzte, wärmte und

liebevoll umsorgte. Sie stupste die Kleine immer wieder in die Mitte der Welpenschar und war erst dann zufrieden, wenn alle satt und friedlich schliefen.

 

Mecksocke jedoch lernte sehr bald von den Adoptivgeschwistern, wie man an einer Hundezitze zu Milch kommt. Ab dem 4. Tag war sie nicht mehr aufzuhalten, sie trank zuerst aus dem Fläschchen und zum Nachtisch gab es Hundemilch. Schon jetzt war erkennbar, dass sie einmal eine außergewöhnliche Ziege  wird, in unserer Wohnung war nichts mehr sicher.

 

Wenn Mecksocke dann müde wurde, legte sie ihr Köpfchen mir auf die Schulter und schlummerte zufrieden und glücklich ein, dann legte ich sie zu den Hundebabys und beide Adoptivmütter genehmigten sich eine Pause.

 

Dies war der Anfang einer wahren außergewöhnlichen Freundschaft und Geschichte. Dass sie uns heute mit ihren Streichen und Abenteuern auf Trab hält über die schon viele Kinder gelacht haben, ist zum großen Teil der Verdienst meiner weißen Schäferhündin Winona. Bis zum heutigen Tag ist Winona überzeugt, dass Mecksocke ihr Kind ist. Sie versucht jedesmal wenn sie auf der Ranch dabei ist, Mecksocke bessere Manieren beizubringen, jedoch ohne Erfolg.

 

Liebe Kinder, weitere Geschichten von unserer kleinen Mecksocke bekommt ihr im Ferienprogramm täglich vorgelesen.

 

 

Mecksocke mit Ersatzmama in unserer Zauberwiese auf der Ponyranch

Nona, Raphael und Mecksocke bei einem gemeinsamen Spaziergang

Mama Bim mit Mecksockes Bruder

Mecksocke trinkt an Ersatzmama Winona

Mecksocke bekommt ihr Fläschchen

Dann lege ich mich eben auch dazu.

- ohne Worte -

Auch mein Sohn Raphael ist von unserem Ziegenkind begeistert. Zwei, die sich mögen, wie man sieht.

So oder so ähnlich wird es bald wieder in unserem Ziegenstall aussehen, wir werden nach 4 Jahren Pause  endlich wieder Ziegennachwuchs bekommen.

 

Natürlich ist Raphael inzwischen ein gutes Stück gewachsen.

 

Hier seht ihr unseren 100 jährigen Opa Wilhelm, auch hier brachte Mecksocke Freude ins Krankenzimmer.

 

 

 

 

 

 

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